Wissenswertes über unsere Honigbiene und ihrer Verwandten
Die Biene dürfte das älteste Tier sein, das der Mensch in Pflege genommen hat.
Zu allen Zeiten haben sich Dichter, Naturforscher, Ärzte und Philosophen mit
den Bienen und ihren Produkten befasst. Auch heute können wir sagen, dass
die Biene eines der wichtigsten Nutztiere des Menschen darstellt. So gehört der
Honig seit jeher zu einem sehr kostbaren Gut.
Die Bienenvölker sorgen nicht nur für die Produktion von Honig und
Honigprodukten, sondern auch für die Bestäubung von Millionen Nutz- und
Wildpflanzen und liefern damit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung
der Biodiversität.
Durch die hohe Individuenzahl im Bienenstock (bis zu 60.000 Arbeitsbienen
im Sommer) ist sie der bedeutendste Bestäuber weltweit. 80% der
Blütenpflanzen sind insektenbestäubt. 85% dieser Leistung erbringt die Honigbiene.
Der weltweite wirtschaftliche Wert der Insektenbestäubung wird auf 153
Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Das entspricht einem Zehntel des Wertes
der weltweiten Nahrungsmittelproduktion.
Met, oder auch Honigwein genannt, ist bekanntlich eines der ältesten
alkoholischen Getränk, das bereits 5500 v. Chr. hergestellt wurde.
Bienenwachs ist Baustoff und Lagergefäß des Bienenvolks und wird in den
Wachsdrüsen der Arbeitsbienen produziert. Eine exakte Fertigungstechnik ist
der Biene angeboren und gewährleistet den Wabenbau in gleichmäßigen,
sechseckigen Zellen.
Ein Bienenvolk benötigt pro Jahr ca. 60-80 Kg eigenen Honig, sowie
10-30 Kg Blütenpollen.
Nach der Einlagerung in den Zellen dient das Bienenbrot zur Ernährung
der Nachkommenschaft und der erwachsenen Biene. Artenreicher und
unbelasteter Pollen ist auch ein Indikator für ein gesundes Bienenvolk.
Bienen gewinnen Propolis vom Knospenüberzug verschiedener Bäume (Birke, Pappel, Weide, Ulme, Erle, Kirsche, Kiefer u.a.)
Mit Beimengung körpereigener Drüsensekrete dient es als Antibiotikum
zum Schutz des Bienenvolkes.
Gelèe Royale wird in den Futtersaftdrüsen der Ammenbienen produziert.
Im Bienenvolk ist es unentbehrlich für die Brutaufzucht, im speziellen für
die hohe Lebenserwartung und Vitalität der Bienenkönigin.
In der Apitherapie gibt es viele positive Berichte über Heilung bzw. Hilfen
verschiedenster Krankheiten mit Bienengift.
Der Stich einer Biene kann etwas schmerzhaft sein und unter Umständen
eine allergische Reaktion auslösen.
Geben und nehmen zu beiderseitigem Nutzen
Die Beziehung zwischen Bienen und Blumen ist eine über Jahrmillionen
fortlebende Fortpflanzungs-Symbiose. Die Biene nimmt den Nektar der
Blüten als Nahrung auf, dabei bleiben die Pollen der Blüte an ihr hängen,
welche die Biene dann weiter trägt und damit eine andere Blüte bestäubt.
Damit sichern sie die neue Pflanzengeneration.
Auch der Fortbestand der Menschheit ist eng mit Bienen und der in ihr
lebenden intakten Natur verbunden.
So vielfältig unsere Kulturlandschaft, so vielfältig ist auch der Geschmack
des Honigs.
Kein zweites Nahrungsmittel wird mit einem annähernd vergleichbaren Aufwand produziert wie Honig. Immerhin müssen Arbeitsbienen für 1 Kg
Honig rund 150.000 Mal ausfliegen und dabei 15 bis 20 Millionen Blüten
besuchen, das ergibt eine Strecke von ca. 3,5 x um die Erde.
Ohne Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co. gäbe es bei vielen Obst- und
Gemüsearten keinen Ertrag.
In der Vergangenheit war die Bestäubung selbstverständlich, heute ist sie durch
das Bienensterben nicht mehr gesichert.
Ab April bis Mitte September ist es wichtig, dass es für Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln durchgehend in Gärten, Blumenkisterl und Töpfen auch Zierpflanzen als Nektar und Pollenlieferanten gibt.
Besonders wichtig: ungefüllte Blüten haben deutlich mehr zu bieten, bei gefüllten Sorten
sind die Staubgefäße zu Blütenblättern umgewandelt, daher fehlen ihnen Nektar und Pollen.
In einem Garten mit ausschließlich hochgezüchteten gefüllten Blüten verhungern viele
Insektenarten.